Walderhaltung und Naturschutz; fehlende Standortgebundenheit eines Alpwegs – unzureichende Prüfung einer Seilbahn als Alternative
Leitsätze
Die Standortgebundenheit einer Baute oder Anlage im Wald setzt nicht nur eine Beurteilung von Alternativstandorten voraus, sondern vorab auch eine Auseinandersetzung mit alternativen Lösungen zum geplanten Vorhaben insgesamt – einschliesslich des Verzichts. Entscheidend ist dabei, ob ernsthaft in Betracht fallende Alternativen bestehen, die das gesetzlich geschützte Waldinteresse weniger beeinträchtigen (E. 5.3–5.4).
Der Wald kann seine Schutz-, Wohlfahrts- und Nutzfunktion nur erfüllen, wenn seine Fläche quantitativ bestehen bleibt. Daher ist der betroffene Wald unabhängig von seiner Qualität und Ausdehnung zu erhalten. Bei der Beurteilung einer Rodungsbewilligung sind zudem die Interessen des Natur- und Heimatschutzes zu berücksichtigen (E. 7.6; siehe auch E. 8.1).
Der geplante Alpweg mit einer Länge von 3,2 km und einer Breite von 3 m erfordert eine Rodungsfläche von über 20 000 m2. Die in Betracht fallende Seilbahnvariante würde…
Zeitschrift URP
URP 2025 341
Publikationsart
Entscheid